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Blogübersicht Fassadengestaltung-Architekt | Blog vom 27.04.2020
Medienfassade - wenn Gebäude kommunizieren
Architektur trifft auf neueste Technologien. In erster Linie ist eine Medienfassade schlicht und einfach, eine Fassade. Und damit ein Teil der Architektur des Gebäudes. Diese wird dann wiederum erweitert beziehungsweise aufgewertet durch eine lebendige virtuelle Ebene. So wird auch von Medienarchitektur gesprochen.
Medienfassaden unterstützen eine nachtaktive Architektur, transportieren Informationen wecken Emotionen durch optische Reize. Sie sind ein Kommunikationsinstrument und können Identität schaffen. Ein großflächiges Farbspektakel und Gesamtkunstwerk inmitten der Lebendigkeit von Städten oder auch sonst eher sterilen Gewerbe- und Industriegebieten.
Natürlich spielt auch hier Energieeffizienz eine wichtige Rolle. LEDs, Solarenergie und Co. sind bei der Fassadengestaltung wichtige Elemente der Planung.
Nachfolgend ein paar Beispiele wie verschieden Medienarchitektur umgesetzt werden kann. Originalität lässt sich dabei genauso finden wie Schlichtheit. Denn auch Form und architektonische Gestaltung der Gebäude bestimmen die Gesamtwirkung auf den Betrachter.
Medienarchitektur in Europa
Medienfassade am neuen Klubhaus, Reeperbahn Sankt Pauli: Die ausgefallene Gestaltung bringt einen Hauch von Las Vegas nach Sankt Pauli. 177 m² hochauflösendes Mediennetz, 265 m² RGB-Paneele und 50 m² hochauflösende Glasdisplays ermöglichen wechselnde Illumination mit einem Mix aus Werbung, Tipps und Visuals. Mit einer immensen Strahlkraft. Doch auch tagsüber ist diese Fassade ein Hingucker, dank einer gekonnt umgesetzten Medienarchitektur, die beide Aspekte bestmöglich berücksichtigt.
BIX Medienfassade am Kunsthaus, Graz: Grundsätzlich gilt dieses Bauwerk als Wahrzeichen der Architektur der Stadt Graz. Schon allein durch die architektonische Gestaltung in Bezug auf Form und verwendete Materialien. Doch auch die Fassadengestaltung ist ein Hingucker. Entstanden aus einer Zusammenarbeit mit den Künstlern/Architekten der Gruppe realities:United. 930 integrierte ringförmige 40-Watt Lichtelemente in der gewölbten Fassade, auf 900 m² Fläche verteilt, ermöglichen die Nutzung der Außenhaut als Bildschirm. Die Bezeichnung der Fassade ist eine Wortkreation aus "Big" und "Pixel".
Darf es ein bißchen mehr sein?
Medienfassade am Tower of Winds, Japan: Mit der Gestaltung im Jahr 1986 gilt diese als eine der ersten Medienfassaden. Der Tower of Winds gehört zu einem unterirdischen Einkaufszentrum und ist 21 Meter hoch. Der Entwurf dazu stammt von dem japanischen Architekten Toyo Ito, der sich durch seine architektonische Gestaltung der Verschmelzung von physischer und virtueller Welt einen Namen machte. Ihm ging es um die kreative Auseinandersetzung mit den Möglichkeiten der Technik in der Zukunft.
Neben einer transparenten Außenhaut, die sich aus Hunderten von Lichtpunkten zusammensetzt, wartet der Belüftungsturm mit einer weiteren Besonderheit auf. Durch eine interaktive Fassadengestaltung können äußere Einflüsse wie Licht, Wind und Temperatur aufgenommen und individuell verarbeitet werden. So wird die Fassade in mehrfacher Hinsicht lebendig.
Medienfassade am Grand Lisboa Hotel und Casino Macau, China: Das größte und auffälligste Gebäude der Stadt. Eine Lotusblume mit einer gläsernen Kuppel ragt 258 Meter in die Höhe. Sie ist das Symbols Macaus, dem chinesischen Las Vegas, und gilt gleichzeitig auch als Glückssymbol.
Die Gestaltung des Gebäudes, die aus der Feder der Hongkonger Architekten Dennis Lau und Ng Chun Man stammt, ist schon für sich ein echter Hingucker. Auch das Casino - Begleitgebäude, das an ein Faberge-Ei erinnert, punktet mit einer extravaganten Fassadengestaltung. Die hier umgesetzte Medienarchitektur basiert auf einem komplexen System aus tausenden von LEDs. Ein gigantisches Display bietet beeindruckende Lichtshows, die schon von weitem sichtbar sind.
Architektur, individuell und lebendig
Dies lässt sich sowohl im Großen wie auch im Kleinen finden. Was auf der einen Seite die Medienarchitektur, ist auf der anderen Seite die architektonische Gestaltung mit Unterschieden in Details, die ein Gebäude einzigartig machen. So wird sich nicht nur Medienfassade als Sonderform weiterentwickeln, sondern allgemein die Fassadengestaltung wird mit der Zeit immer neue Level erklimmen.
Auch das Team aus Architekten, Bautechnikern und Ingenieuren, dass gemeinsam mit Architekt Franz Conen Kunden kompetent bei den verschiedenen Projekten begleitet, nutzt die vorhandenen Möglichkeiten, um das Optimum herauszuholen. Individuelle und zukunftsweisende Konzepte sind für beinahe jeden Bereich rund ums Thema Bauen denkbar.
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